GROSS STEINORT
ist am 24. Juni 1315 vom Elbinger Komtur Friedrich von Wildenberg begründet worden.. Der Lokator hieß Arnold. Er erhielt für das Dorf 20 Hufen, davon für sich selbst zwei Hufen zinsfrei. Für jede der 18 Zinshufen waren jährlich eine halbe Mark und zwei fette Gänse zu entrichten. Das Pflugkorn war das übliche, je ein Scheffel Weizen und Roggen. Später kamen zu Gr. Steinort vier wüste Hufen hinzu.
In der Dörbecker Urkunde von 1357 wird Gr. Steinort erwähnt.
In der polnischen Zeit gehörte Gr. Steinort zum Elbinger Landrichteramt. Es befand sich hier eine städtische Ziegelscheune, die schon 1509 erwähnt wird. 1557 verbrannten sie die Danziger bei ihrem "kleinen Anlauf". Die Bauern von Lenzen, Dörbeck, Trunz, Baumgart und Steinort hatten für die Ziegelscheune 36 Achtel Holz aus dem Ziegelwald anzufahren, die Eigengärtner hatten für sie Handdienste zu leisten, und das Dorf Gr. Steinort musste den Lehmstich nutzen lassen. Es erhielt dafür 31 Taler für jeden Ofen zu 17-18000 Ziegeln. Die Stadt Elbing hatte die Ziegelscheune in Steinort bis 1806 in eigener Verwaltung. Damals aber gab sie der Magistrat in Erbpacht aus. Sofort wurden auch jene oben genannten Scharwerke von den Dörfern verweigert. Man wollte sich in keinen Prozess einlassen und forderte sie daher weiterhin nicht.
Während in Tolkemit und Succase viele Schiffer lebten, hat Gr. Steinort nur ein Schiff.
Das Dorf Gr. Steinort ist jetzt (1925) 412 ha groß, hat 499 Einwohner und gehört zum Amtsbezirk Dörbeck.
Die Schule in Gr. Steinort stammt schon aus der polnischen Zeit. Ein Schulhaus bestand nicht. Der Schulraum befand sich anfangs des 19. Jahrhunderts im Fruchtschen Hause. Der damalige Lehrer Steinorts Mekelburg war gleichzeitig Schneider. Sein Nachfolger Kroll war schon auf dem Seminar vorgebildet. Zurzeit von dessen Nachfolger, dem Lehrer Kaminski, richtete das Dorf die Hirtenkate als Schulgebäude ein. Nach vielen Jahren brannte die Kate aber ab, und Schulraum und Lehrerwohnung mussten wieder gemietet werden. Ein neues Schulgebäude wurde 1870 errichtet und durch Pfarrer Bourwieg in Lenzen eingeweiht.
1891 schuf sich Gr. Steinort einen eigenen Friedhof. 1896 wurde ein Glockenstuhl mit 2 Glocken errichtet. Die Glocken waren von der evangelischen Gemeinde Pangritz-Kolonie für 500 Mark gekauft worden.
In der Gemarkung von Gr. Steinort liegt Hopehill. Der englische Kaufmann William Avison, der sich in Elbing niedergelassen hatte, kaufte 1791 von dem Steinorter Einsassen Gottfried Schönsee zwei Morgen Land, frei von allen Abgaben und Leistungen für 299 Taler und baute hier ein Landhaus, das er englisch Hopehill (Hoffnungshügel) benannte. Er machte 1798 Konkurs. Hopehill erwarb der Kaufmann Strahlenbrecher für 700 Taler, um es 1822 an Salomon Schönsee für 500 Taler zu verkaufen. Er vergrößerte Hopehill 1842 um eineinhalb Morgen, am Ziegelwald gelegen. Er kaufte dies Landstück von Peter Petzel für 66 Taler. Außerdem erwarb Schönsee eine Hufe in Steinort und dreiviertel Morgen Wiese in Succase für 400 Taler. 1850 verkaufte er die Succaser Wiese an Michael Doell für 100 Taler. !853 überließ er seinem Sohn Friedrich Salomo Schönsee 34 Morgen Wald für 1833 Taler. Karl Gottfried Schönsee erbte Hopehill 1863 von seinem Vater, um es 1877 an den Rentier August Kuhn zu verkaufen. Von ihm erwarb es Ziegeleibesitzer Wilhelm Lühlow 1881, der hier eine große Ziegelei errichtete, die 1909 sein Sohn Otto Lühlow übernahm.
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