STADT ELBING/WESTPREUSSEN  
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Elbing – Juli 2018 und viele Begegnungen


Bericht mit Bildern zum Ausdrucken (ca. 8 MB)


Am 22.07.2018 um 6:30 Uhr startete ich mit meiner Gattin in Krumbach zu meiner 38. Elbingfahrt. Nach kurzem Aufenthalt zum Tanken in Słubice, dem polnischen Teil von Frankfurt/Oder, ging es weiter über Posen, Gnesen, Bromberg, Graudenz und Marienburg und um 20:40 Uhr erreichten wir nach 1.200 km Elbing, oder Elbląg, wie es heute heißt.


Zuerst wurde Rosemarie Kańkowska, die Vorsitzende der deutschen Minderheit in Elbing und ihr Mann begrüßt.


Am nächsten Tag ging es zur Stiftung Elbing (Fundacja Elbląg). Hier konnte ich Spenden von Gertrud Erler, Anneliese Knorr, Elfrieda u. Helmuth Gehrmann, Hannelore Engelhardt und von mir an den stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Stanisław Puchalski überreichen. Natürlich war die Presse auch wieder stark vertreten.


Gleich anschließend fuhren wir zur Caritas-Armenküche. Dort konnte ich Spenden von Eva Rüde, Dr. Reinhold Fischer, Evelyn u. Thomas Jagow, Walter Kreuzer, Ingrid u. Harald Kuhn, Christel Rosenblatt, Hannelore Engelhardt, Dietlinde Braasch, Monika Wölk, Gerda u. Erwin Renner, Dr. Birgit u. Dr. Otto Kennel und Werner Urau überreichen. Bei beiden Spendenübergaben stand mir Rosemarie Kańkowska hilfreich zur Seite.

Getroffen habe ich mich mit dem bekannten Historiker Lech Słodownik und dem deutschsprachigen Taxifahrer Leszek Warmiński. Besucht wurden auch Hilda Sucharska, Georg Zander und Grażyna Orzechowska, die Wirtin des Pod Kogutem (Unterm Hahn).

Mehrfach kam ich nach Maibaum. Hier besuchte ich mein Pendant, den Ortsvorsteher (Sołtys) von Majewo, Jarosław Narnicki und Marta Zaborowska, die Tochter von Gertrud Olszewska.  


Eine kleine Ostpreußenrundfahrt von 360 km machte ich am 25.07.2018 von Elbing über Osterode nach Allenstein, Dt. Eylau und Marienwerder über Stuhm wieder zurück nach Elbing. In Allenstein besuchte ich die Leiterin des Verbindungsbüros der Landsmannschaft Ostpreußen, Edyta Gładkowska und Uwe Hahnkamp von der Allensteiner Welle.


Danach fuhr ich nach Iława (Dt. Eylau) zu dem Maibaumer Henryk Zienliński geb. Heinz Jepp.


Von Dt. Eylau ging es weiter nach Marienwerder (Kwidzyn). Dort war ich mit Pfarrer Marek Kubecki verabredet. Er hat meine Gattin und mich vor 28 Jahren in Elbing getraut und er war Studienkollege vom heutigen Elbinger Bischof. Mit Manfred Ortmann von der deutschen Minderheit in Marienwerder habe ich nur telefoniert. Er war an diesem Tag in Bromberg.


Dora Mross (Foto unten) in Dünhöfen (Przybyłowo) und Hannelore Grzańkowska in Behrendshagen (Jagodnik) wurden auch besucht. In Behrendshagen (Jagodnik) bei Hannelore Gzańkowska war gerade auch Tochter Renata anwesend.

Seit 23 Jahren ist es Tradition, den jeweils amtierenden Bischof von Elbing zu besuchen. So hatte ich auch in diesem Jahr wieder eine Audienz beim Elbinger Bischof Dr. Jacek Jezierski. Wir haben uns 2017 in Maria Vesperbild in Bayern getroffen. Wir sprachen eine Stunde über verschiedene Themen.


Gleich anschließend wurde der Generalvikar und Dompropst i. R. Dr. Mieczysław Józefczyk besucht. Er wurde im Mai 90 Jahre alt und musste im Frühjahr nach einem Herzinfarkt noch einige Operationen in Elbing und Warschau über sich ergehen lassen. Er hat alles gut überstanden und es geht ihm wieder gut.


Bei der Gesellschaft der deutschen Minderheit in der Kantstr. (ul. Kopernika) wurde ich ebenfalls von Rosemarie Kańkowska u. Hilda Sucharska herzlich begrüßt. Hier konnte ich Spenden von Elfrieda und Helmuth Gehrmann, Eva Rüde, Dr. Reinhold Fischer, Madeleine u. Jürgen Thießen, Hannelore Engelhardt, Helmut Döring und von mir überreichen.


Wie schon im letzten Jahr hatte ich mich wieder mit dem Biolandwirt und Gastronom Tadeusz Kawa, der auch Pangritz-Club-Mitglied ist, (wie übrigens auch Hannelore Gzańkowska), in Schönfeld (Zastawno), das zu Mühlhausen (Młynary) gehört, getroffen. Es war ein sehr angenehmes Gespräch.


Tadeusz Kawa ist der stellvertretende Vorsitzende der Organisation KOD Elbing und Umgebung (KOD = Komitee zur Verteidigung der Demokratie). KOD hat schon hunderttausende von Demonstranten gegen die Regierung in Polen auf die Straße gebracht. Dieses Komitee hat wie ich auch den Europäischen Bürgerpreis 2016 des Europäischen Parlaments verliehen bekommen. Tadeusz Kawa hat wie jede Woche auch für diesen Tag am Abend eine Demonstration gegen die polnische Regierung auf dem Platz vor dem Gerichtsgebäude angemeldet und organisiert und bat mich kurzfristig, an der Demo teilzunehmen und ein paar Worte zu sprechen. Diesem Wunsch kam ich gerne nach. Ich habe zwar meine klare Meinung, aber als Ausländer steht es mir nicht zu, für oder gegen eine Partei zu sprechen. So habe ich für die Demokratie und für Europa gesprochen. Natürlich machte ich deutlich, dass die Justiz über die Politik wachen muss und wenn die Politik erst über die Justiz wacht, dass dann die Demokratie in Gefahr ist. Ebenso kritisierte ich die katholische Kirche, dass sie die Regierungspartei PiS unterstützt und dafür Geld von der Regierung (vom Volk) erhält, statt sich neutral zu verhalten. An der Demonstration nahm auch der Elbinger Vizestadtpräsident Janusz Nowak, den ich bereits vor 23 Jahren kennen gelernt habe, teil. So können auch 2 unterschiedliche Preisträger des Europäischen Bürgerpreises des Europäischen Parlaments gemeinsam für Europa und für die Erhaltung der Demokratie in Polen zusammenarbeiten.


Einen Tag nahm ich mir frei und fuhr mit meiner Frau, Ewa, Weronika und Andrzej Zieliński an die Ostsee nach Bodenwinkel (Kąty Rybackie). Das Wasser war 23°C warm und sehr angenehm.


Natürlich waren wir auf dem Friedhof bei meinem 2015 verstorbenen Schwiegervater Tadeusz Wyka. Meine Schwiegermutter Helena Wyka und Kasimiera und Krzysztof Arndt, meine Schwägerin mit Mann, haben wir selbstverständlich auch besucht.


Gewohnt haben wir in der ul. Bażynskiego, einer nach 1945 gebauten Straße in der Nähe Neuegut-/Ecke Königsberger Str.


Zum Schluss bedanke ich mich bei Rosemarie Kańkowska und ihrem Mann Zdzisław, sowie bei Hilda Sucharska. Diese haben mich wieder sehr unterstützt.


Am 30.07.2018 um 5:50 Uhr traten wir wieder unsere lange Heimfahrt nach Krumbach in Bayern an. Wir fuhren dieselbe Strecke wie auf der Hinfahrt zurück. Bedingt durch mehrere Staus durch Baustellen kamen wir um 20:25 Uhr wieder heil in Krumbach in Bayern an. Es waren dies von Anfang bis zum Ende der Reise 3.136 km.


Dies war wieder eine Reise mit vielen Begegnungen, die mit Urlaub nicht sehr viel zu tun hatte, sondern fast ausschließlich der Völkerverständigung diente.



Erwin Vollerthun