10. Heimatkreistreffen in der Patenstadt Bremerhaven
Seit dem Jahre 2008 gibt es in unserer Patenstadt Bremerhaven in jedem Jahr im Oktober ein Treffen der beiden Heimatkreise Elbing-Stadt und Elbing-Land. In diesem Jahr kamen 133 Teilnehmer zusammen, 161 hatten sich angemeldet. Die Zerstörungen auf den Verkehrswegen durch den Sturm ließen das Kommen aller Teilnehmer leider nicht zu. Bereits acht Jahre in Folge war das Restaurant „Treffpunkt“ wieder unser Ziel.
Am Donnerstag, dem 5. Oktober, und Freitagmorgen, dem 6. Oktober, wurden die Räumlichkeiten festlich geschmückt und die Ausstellungen für das Treffen aufgebaut.
Am Freitag waren schon 40 Teilnehmer angereist, teilweise auch zu der jährlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Heimatkreise Elbing-Stadt und Elbing-Land“. Die Mitgliederversammlung erbrachte als Ergebnis, dass der Verein seine für das Jahr 2017 gesteckten Ziele erreicht hatte und über eine gesunde finanzielle Basis verfügt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. Für die nächsten vier Jahre wurden alle Mitglieder des Vorstandes einstimmig wieder gewählt und durch einen weiteren Beisitzer ergänzt.
Am Sonnabend, dem 7. Oktober, wurde um 09.30 Uhr der Saal geöffnet. Freudig begrüßte man sich und hielt Ausschau nach alten Bekannten. Auch die neuen Teilnehmer wurden schnell integriert. Das Interesse an der alten Heimat sowie an den vielen, vor allem positiven Veränderungen dort war im Laufe der nächsten Stunden immer wieder Gesprächsstoff und verband einander.
Um 10.00 Uhr begann die Feierstunde mit dem Trompetensolo des masurischen Erntedankliedes „Das Feld ist weiß …“. Der Heimatkreisvertreter begrüßte alle Anwesenden sowie die Ehrengäste, u.a. Herrn Heinrich Lohmann, den Landesobmann für das Land Bremen in der Landsmannschaft Westpreußen, die Vorsitzende der Deutschen Minderheit in Elbing, Frau Rosemarie Kankowska, die mit Ihrer Vorgängerin, Frau Hilda Sucharska, die weite Reise angetreten hatte und Frau Barbara Sandmann, 1. Vorsitzende der Pommerschen Landsmannschaft, Kreisgruppe Bremerhaven..
Die Kosten für die Gäste aus Elbing wurden überwiegend aus dem Etat des Kulturreferats des BKM am Westpreußischen Landesmuseum finanziert. Frau Magdalena Oxford M.A., die uns seit Jahren unterstützt, ist dort für Westpreußen, das Posener Land, Mittelpolen, Wolhynien und Galizien zuständig.
Günther Kuhn ging in seinem Vortrag besonders auf das 780-jährige Bestehen unserer Heimatstadt Elbing ein. Anhand historischer Daten und Ereignisse zeigte er das Werden und die Bedeutung der Stadt Elbing auf. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Ausführungen war die Darstellung der Situation in den beiden Heimatkreisen. Wichtigste Ziele seien die Stärkung des Zusammenhalts durch persönliche Kontakte, Teilnahme an den Treffen und Busreisen in die Heimat sowie die Erfassung möglichst vieler Elbinger, um eine Erreichbarkeit zu ermöglichen.
Dieser Teil unseres Heimatkreistreffens endete mit einer Ehrung von Margarete Büttner, der Schatzmeisterin unseres Vereins „Heimatkreise Elbing-Stadt und Elbing-Land“. Für ihre herausragende Arbeit erhielt sie das Ehrenzeichen der Landsmannschaft Westpreußen.
Bei der deutschen Minderheit bedankten wir uns - wie jedes Jahr - durch eine Geldsammlung und Rosemarie Kankowska und Hilda Sucharska „revanchierten“ sich – wie jedes Jahr - indem sie an alle das leckere Pflaumenkonfekt verteilten.
Der Nachmittag und der Abend standen ganz im Zeichen des geselligen Beisammenseins. Zu Beginn sorgte Bernd Krutzinna („Bern Stein“) mit seinem stimmungsvollen Liedvortrag („Eine musikalische Reise in die Heimat“) für eine besinnliche Zeit. Sein Gesang in der Mundart unserer Heimat war begleitet von zahlreichen Bildern unserer Heimat aus alter und neuerer Zeit und fand großen Beifall.
Im Wintergarten waren wieder Auflistungen von allen Orten der beiden Heimatkreise ausgelegt, inzwischen erweitert mit Angaben zum geschichtlichen und sozialen Hintergrund. Alle diese Angaben können auch für die Familienforschung, vor allem aber für das Wiederfinden, herangezogen werden. Für den Aufgabenbereich Familienforschung hat Hannelore Albuszies mit ihrer großen Datensammlung und Ihrem Fachwissen zur Verfügung gestanden.
Wie in den Vorjahren waren im Wintergarten auch die vielen Bilder von den Nehrungsdörfern von Edwin Littkemann zu sehen. In diesem Jahr hat er uns mit einem großen Modell seines Heimatdorfes Neukrug erfreut, das er in seinem hohen Alter von 94 Jahren angefertigt hat.. Mit großer Bewunderung konnten wir uns wieder einmal an seinem Können und seiner ungebrochenen Heimatliebe erfreuen. Jens Baumgardt widmet sich seit Jahren der fotografischen Dokumentation des Lebens in den Nehrungsdörfern. Seine vielen Fotos und Alben vermitteln ein Zeitkolorit der 20-er und 30-er Jahre. Auch der reichlich gefüllte Büchertisch lud zum Verweilen ein, wo man für eine kleine Spende Bücher und Zeitschriften über Ost- und Westpreußen mitnehmen konnte.
Ausgelegt waren auch die Zeitschrift „Der Westpreuße“, ein Angebot für die nächste Busreise der beiden Heimatkreise vom 15.-24.06.2018 nach Masuren und Elbing. Bis in den Abend hinein blieb man gesellig beieinander. Am Sonntag traf sich ein kleiner Kreis zu einem Totengedenken in der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche. Unter der Gedenktafel im Vorraum der Kirche wurde ein Gesteck niedergelegt. Anschließend nahm man an dem Gottesdienst teil, den Pastor Rösner gehalten hat. Voller Eindrücke machten wir uns alle auf den Heimweg und freuen uns auf ein Wiedersehen am 6. Oktober 2018 am gleichen Ort.
Karin Uffmann Kuhn
Stellvertretende Heimatkreisvertreterin Elbing-Stadt und Elbing-Land
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