STADT ELBING/WESTPREUSSEN  
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Heimatkreistreffen am 11. Oktober 2014 in Bremerhaven


Zu einer guten Tradition ist nun das jährlich stattfindende Treffen der beiden Elbinger Heimatkreise in ihrer Patenstadt Bremerhaven geworden. Auch in diesem Jahr trafen sich 140 Teilnehmer, die in den Städten Elbing und Tolkemit sowie in den vielen Dörfern des ehemaligen Landkreises Elbing beheimatet waren. Das Restaurant „Treffpunkt“ war wieder festlich geschmückt und bot mit seinen Räumlichkeiten für alle Aktivitäten Platz und eine gute Atmosphäre. Freudig begrüßte man sich und hielt Ausschau nach alten Bekannten. Auch die neuen Teilnehmer wurden schnell integriert. Das Interesse an der alten Heimat sowie an den vielen, vor allem positiven Veränderungen dort war immer wieder Gesprächsstoff und verband einander.


Um 10.00 Uhr begann die Feierstunde mit dem Trompetensolo des masurischen Erntedankliedes „Das Feld ist weiß …“. Günther Kuhn, der Heimatkreisvertreter, begrüßte alle Anwesenden sowie die Ehrengäste, u.a. den Stadtverordnetenvorsteher Bremerhavens, Herrn Artur Beneken (Bild rechts), die stellv. Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Westpreußen, Frau Sibylle Dreher, die Vorsitzende der Deutschen Minderheit in Elbing, Frau Rosemarie Kankowska, die mit Ihrer Stellvertreterin, Frau Regina Czymbor, angereist war.


Die Kosten für die Gäste aus Elbing wurden überwiegend aus dem Etat des Kulturreferats des BKM am Westpreußischen Landesmuseum finanziert. Frau Magdalena Oxford M.A. ist dort für Westpreußen, das Posener Land, Mittelpolen, Wolhynien und Galizien zuständig.


In den Grußworten wurde u.a. auf die Eingliederung der Elbinger nach 1945 hingewiesen, ihre tatkräftige Initiative beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt Bremerhaven gewürdigt und die 60-jährige Patenschaft zwischen der Seestadt Bremerhaven und den beiden Heimatkreisen hervorgehoben. Ein Schwerpunkt in den Ansprachen war auch, die Erinnerung an die über 700-jährige Kulturarbeit in den ehemals deutschen Ostgebieten wach zu halten und der Kinder- und Enkelkindergeneration sowohl Wissen als auch Empfinden für die Leistungen der Vorfahren zu vermitteln. Angesichts der Tatsache, dass die Menschen im vereinten Europa immer mehr ohne Ängste und Vorurteile aufeinander zugehen, werden diese Leistungen und der geschichtliche Hintergrund zunehmend objektiv beurteilt.


Der Nachmittag und der Abend standen ganz im Zeichen des geselligen Beisammenseins. Zu Beginn sorgte der Bremerhavener Shantychor unter der Leitung von Munin Brust für Fröhlichkeit und gute Laune. Im Wintergarten waren wieder Auflistungen von allen Orten der beiden Heimatkreise ausgelegt, inzwischen erweitert mit Angaben zum geschichtlichen und sozialen Hintergrund.


Alle diese Fakten sind u.a. auch unterstützend für die Familienforschung. So konnten seit 2010 auch wieder Auskünfte zu den Familien gegeben werden. Nach dem Tod von Günter Mauter betreut nun Hannelore Albuszies diesen Bereich. Wie in den Vorjahren waren hier im Wintergarten auch die vielen Bilder und Modelle von Edwin Littkemann ausgestellt. In der Feierstunde wurde er von Frau Sibylle Dreher für seine unermüdliche Heimatarbeit mit dem Ehrenzeichen der Landsmannschaft Westpreußen geehrt (Bild rechts). Jens Baumgardt widmet sich seit Jahren der fotografischen Dokumentation des Lebens in den Nehrungsdörfern. Seine vielen Fotos und Alben vermitteln ein Zeitkolorit der 20-er und 30-er Jahre. Frau Jachens-Paul, die Vorsitzende der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen und Heimatkreis Elbing in Bremerhaven, gab mit ihrer Ausstellung einen Überblick über 60 Jahre Patenschaft in Bremerhaven. Auch der Büchertisch lud zum Verweilen ein, wo man für eine Spende Bücher und Zeitschriften mitnehmen konnte.


Beim Kaffeetrinken hörten wir in einer musikalischen Neubearbeitung das „Nogatlied“, das Karl Paetsch anlässlich der Gedenksteineinweihung für die Kirche von Zeyer im Jahre 2010 gedichtet hatte und sangen eifrig mit. Auch der Film über die diesjährige Busreise nach Masuren und Elbing, von Klaus Kokott gestaltet, wurde zu einem stimmungsvollen Genuß und machte Appetit auf mehr von diesem wunderschönen Land. Voller Eindrücke machten wir uns alle auf den Heimweg und freuen uns auf ein Wiedersehen am 10. Oktober 2015 am gleichen Ort.


Karin Uffmann Kuhn

Stellvertretende Heimatkreisvertreterin Elbing-Stadt und Elbing-Land