Freiwalde
Der Name deutet daraufhin, daß früher auch die nächste Umgebung von Elbing bewaldet
war, und daß es erwähnenswert war, wenn da ein Stück Landes frei von Wald war. Den
freien Bürgerhof Freiwalde besaß im 18. Jahrhundert der Burggraf von Carben. (Carben
ist ein Gut bei Wormditt im Ermland. Ebenso heißt ein Gut bei Heiligenbeil. Burggraf
ist soviel wie Gutsverwalter. Der Elbinger Burggraf aber war der Vertreter des polnischen
Königs und hatte die oberste Polizeigewalt in der Stadt.)
Durch Kauf erwarb es der Literatus Samuel Franz Grüttner, der von 1722 - 1781 lebte
und als Elbinger Geschichtsschreiber einen Namen hat. Er verbesserte das Gut. Nach
ihm hieß Freiwalde auch Grüttnershof. Später besaß das freie Bürgergut in Größe von
acht Hufen der Königlich Preußische Kriegs-und Steuerrat Johann Christian v. Lindenowsky.
(Er war seit 1773 Intendant des Elbinger Territoriums und Oberbürgermeister der Stadt
Elbing. Im Jahre 1780 wurde er entlassen, 1782 aber als preußischer Resident in Danzig,
das noch bis 1793 polnisch war, wieder angestellt. Im April 1793 wurde er der erste
preußische Oberbürgermeister von Danzig.)
Dann erwarben es die Hofratswitwe Klara Luise Stoltz geb. Roemer 1786 für 4666 Taler,
der Kaiserlich Russische Kollegienrat Johann v. Roemer in Pleskow 1815 im Erbgang,
Friedrich Wilhelm Rack 1821 für 6500 Taler von dem Bevollmächtigten des Rats v. Roemer,
dem Bürgermeister Steincke, ferner Fehrmann 1833 für 9200 Taler, Gerdes 1854 für
30 000 Taler, dessen Witwe und Kinder 1869 im Erbgang, Gutsbesitzer Walter Droß 1876,
dessen Witwe 1910 im Erbgang, Kaufmann Kleinmann 1915 und Landwirt Tolksdorf 1919.