DER LANDKREIS ELBING   
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MÖSKENBERG


hart an der Südgrenze des Elbinger Gebietes gelegen, ehedem Tannhäuser genannt, war bis 1557 ein wüstes, unbrauchbares Stück Land. Der ehemalige Namen Tannhäuser deutet vielleicht darauf hin, daß die ersten dort errichteten Häuser aus Tannenholz erbaut waren. 1557 gab der Elbinger Rat das wüste Land an den Bürgermeister Jakob Rieke aus, mit der Erlaubnis, dort einen Hof anlegen zu dürfen. An jährlichem Pachtgeld hatte Rieke 20 Mark für jede Hufe zu entrichten. Aus dem benachbarten, Tannhäuser umgebenden Wald durfte er Holz zum Bauen und Brennen entnehmen, soviel er brauchte.


Möskenberg hatte 1 Hufen und war ursprünglich also kein Dorf, sondern ein Gut, das nach seinem Besitzer auch Riekenhof genannt wurde. Sein erster Besitzer Jakob Rieke, starb 1561. Nach seinem Tode teilten seine drei Schwiegersöhne das Gut unter sich. Wahrscheinlich haben sie ihre Anteile bald in Zeitpacht weitergegeben. Wenigstens ist dieses von dem einen von ihnen, Kaspar Weinreich, ausdrücklich überliefert. Er gab seine vier Hufen an vier Zeitpächter oder Emphyteuten, wie sie auch genannt wurden, auf fünfzehn Jahre aus. Die Pächter hatten 1800 Mark Auskauf und 300 Mark jährliche Pacht zu zahlen. Sie hießen: Anton Joost, Gewert Adriansen, Christoph Bredau und Cyriakus Petersen. So wurde aus dem ehemaligen Gut Tannhäuser oder Riekenhof allmählich das Dorf Möskenberg, das in der polnischen Zeit zum Elbinger Landrichteramt gehörte.


Um 1615 wurde zur Sicherung der Elbinger Niederung von dem städtischen Festungsbauingenieur Timotheus Jost bei Möskenberg eine Schanze gebaut. Gleichzeitig entstanden noch vier Schanzen, und zwar in Kerbswalde, an der Grunauschen und Sommerauschen Trift und bei Klementfähre, diese letztere zur Sicherung des Nogatüberganges. Diese Schanzen waren Teile des dritten großen Befestigungswerkes, das Elbing im 17. Jahrhundert erhielt.


Möskenberg hat heute (das war etwa im Jahre 1935) 297 ha und 111 Bewohner.







(        Hannelore Albuszies)