DER LANDKREIS ELBING   
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FRISCHES HAFF


Das Frische Haff bildet fünf Gutsbezirke, von denen einer in den Kreisen Fischhausen, Königsberg, Heiligenbeil, Braunsberg und Elbing liegt. Gutsvorsteher für alle fünf Bezirke ist der Oberfischmeister Cornand in Labiau. Jeder der fünf Bezirke bildet auch einen eigenen Amtsbezirk. Der im Kreise Elbing belegene Teil des Frischen Haffs ist 21.130 ha groß und unbewohnt.


Die Schiffbautätigkeit und somit auch die Schiffahrt hatten sich in den letzten 90er Jahren soweit in Elbing entwickelt, daß es unbedingt notwendig erschien, im Haff auf den Schiffahrtrinnen Leuchtfeuer zur errichten. Wohl bestanden schon vordem Richtfeuer auf dem Ostmolenkopf (seit 1848) und auf der Westmole, doch genügten diese dem lebhaften Verkehr nicht mehr. Es wurde deshalb auf dem Westmolenkopf im Jahre 1896 ein Feuer und zwar „unbewachtes Quermarkenfeuer“ errichtet. Dieses brennt solange, als das Haff eisfrei ist. Es ist nur Petroleumlicht auf einem roten vierseitigen, oben mit einer Galerie umgebenen Eisengerüst auf viereckigem Granitsockel. Die Höhe des Feuers über Mittelwasser beträgt 10 m. Es liegt unter dem 54° 17’ nördl. Breite und 19° 25’ östl. Länge.


Die Leuchtbake Elbing, im Volksmunde der Haffküstenbewohner „Ponitz“ genannt, ist am Knickpunkt des Elbinger Fahrwassers im Elbinger Haff, bei der Abzweigung des Danziger Fahrwassers, errichtet. Es ist ein weißes, vierseitiges, bis zur halben Höhe mit Brettern bekleidetes Holzgerüst, das ein zehnseitiges, mit einer Galerie umgebenes, weißes, eisernes Laternenhaus trägt. Die Leuchtbake steht auf einer angeschütteten, runden, durch eine Schutzmauer aus Granitsteinen befestigten Insel von 23 m Durchmesser und 3,5 m Höhe über Mittelwasser; die Höhe des Turmes über Mittelwasser beträgt 14,5 m, die des Feuers 12,5 m. Diese Leuchtbake wurde im Jahre 1905 neu errichtet, nachdem die im Jahre 1903 errichtete durch Sturm und Eisgang vernichtet worden war. Das Feuer ist ein unbewachtes Wechselfeuer, weiß und rot, mit Spiritus-Glühlicht. Es liegt unter dem 54° 19’ nördl. Breite und 19° 26’ östl. Länge auf dem sogenannten „Dreisprung“. Es brennt nur, solange das Haff eisfrei ist.


Die Leuchtbake Danzig, im Volksmunde „Philipp“ genannt, ist im Jahre 1893 erbaut. Sie ist ein roter runder, eiserner Kreisel mit Eisengerüst gegen Eisgefahr, auf rundem Granitsockel, auf einer angeschütteten Insel erbaut. Auch dieses Feuer ist unbewacht und brennt nur, solange das Haff eisfrei ist. Es hat 1,5 sec. Unterbrechung, Gasglühlicht und befindet sich am Knickpunkt des Danziger Fahrwassers im Elbinger Haff dicht an der Freistaatgrenze.


Außerdem gibt es auf dem Kopfe der Westmole von Tolkemit ein grünes Festfeuer, das mit Petroleum gespeist wird. Es befindet sich auf einem roten, hölzernen Mast, der unten mit einem oben offenen, roten Laternenhause umgeben ist. Es ist ein unbewachtes Feuer, das solange brennt, als das Haff eisfrei ist. Es untersteht der Gemeinde Tolkemit.


Kahlberg hat außer dem Leuchtturm noch zwei Richtfeuer auf der Haffmole der Aktiengesellschaft Kahlberg, ein Unterfeuer seit 1904 und ein Oberfeuer seit 1912. Beide Feuer sind elektrische Festfeuer von oranger Farbe und befinden sich auf ungestrichenen hölzernen Masten.


(eingesandt von Hannelore Albuszies)