Altstädtische Bankwiesen
Die altstädtischen Bankwiesen beginnen gleich hinter dem Berliner Tor und erstrecken
sich vom Elbing bis an die alte Nogat. Sie werden auch Fleischerwiesen genannt. Seit
uralten Zeiten gehörten sie dem Fleischergewerk. Denn als 1384 der Elbinger Rat den
Fleischern die ehemaligen Häuser Nr. 101 und 102 auf der Nordseite der Fleischerstraße
Überließ, gab er auch diese Wiesen gegen Zins aus. Die Fleischer richteten in jenen
Häusern Fleischbänke ein, an denen täglich Fleisch zu kaufen war. Elbing war sehr
stolz auf diese Einrichtung, die eine Zentralisierung des Fleischhandels darstellte.
Denn Danzig und Königsberg z.B. hatten sie nicht. Da kaufte man entweder bei den
einzelnen Fleischern in deren Häusern oder in Marktbuden, in denen das Fleisch im
Sommer leicht verdarb. In jedem der beiden Häuser in der Fleischerstraße befanden
sich 17 Bänke. Zu jeder Bank gehörte ein Stück Wiesenland in Größe von einem Morgen,
so dass die altstädtischen Bankwiesen oder Fleischerwiesen 34 Morgen groß waren.
Später wurden mehrere von den Fleischbänken, zu denen sie ursprünglich gehörten,
getrennt und an andere, die gar nicht Fleischer waren, verkauft. Am Kranichsee, der
heute nicht mehr existiert, lagen sieben Morgen, die erst später dem Fleischergewerk
überlassen worden sind und jährlich von vier Fleischermeistern der Reihe nach genutzt
wurden.