DER LANDKREIS ELBING   
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DÖRBECK


hat seinen Namen von einem im Sommer öfters trockenen Bach, der dürren Beek, die in Dörbeck entspringt, durch den Ziegelwald fließt und bei Wogenap mündet.


Dörbeck ist wohl ungefähr gleichzeitig mit Lenzen begründet worden. Erwähnt wird es erstmalig zwischen 1300 und 1303 in der Reimannsfelder Gründungsurkunde. Leider ist die Dörbecker Handfeste durch Brand verloren gegangen, so daß wir Jahr und Tag der Begründung des Dorfes nicht kennen. Die erste Urkunde ist die erneuerte Handfeste, die am 1. Juni 1357 vom Komtur Ortolf von Trier ausgestellt worden ist. Auf Bitten des Schulzen Hermann hat der Komtur für die verbrannte alte diese neue Urkunde ausgefertigt.


Dörbeck hatte 62 Hufen erhalten. Der Schulz hatte für sich zwei Hufen zinsfrei. Für die anderen Hufen waren jährlich ½ Mark und vier Hühner zu zinsen. Der Pflugzins betrug einen Scheffel Roggen und einen Scheffel Weizen. Der Schulz hatte, wie üblich, die freie Gerichtsbarkeit und von der großen den dritten Teil der Bußen. Wenn der Dörbecker Schulz nur zwei zinsfreie Hufen hatte, so muß das als sehr wenig bezeichnet werden, da im allgemeinen der zehnte Teil der Dorfsgemarkung freies Schulzenland war. Weil nun der Dörbecker Schulz schlechter daran war als die anderen Schulzen brauchte er auch gemeinsam mit dem Schulzen von Gr. Steinort, der ebenfalls zwei Hufen hatte, nur einen Platendienst zu leisten; d.h. also, während sonst jeder Dorfschulze als einziger in seiner Ortschaft sich im Kriegsfalle mit leichter Rüstung zu stellen hatte, brauchten die beiden Schulzen von Dörbeck und Gr. Steinort diesen Dienst nur abwechselnd zu leisten. An Dezem mußten die Dörbecker Bauern dem Lenzener Pfarrer, der die kleine Dörbecker Kapelle versah, jährlich je einen Scheffel Korn und Hafer entrichten.


Der Dörbecker Krug, in der Urkunde von 1357 mit dem slawischen Ausdruck Kretscham benannt, hatte keine besondere Handfeste, wie sonst meistens die Krüge.


In der polnischen Zeit gehörte Dörbeck zum Landrichteramt.


Nachdem Dörbeck 1772 preußisch geworden war, kam am 2. Juni 1798 die Königin Luise durch das Dorf. Am 1. Juni hatte sie in Danzig dem Stapellauf zweier Schiffe beigewohnt, dann hatte sie ein Schiff besichtigt und auf ihm ein Essen mit einigen Kaufherren zusammen eingenommen. Abends hatte sie noch einen Ball der Kaufmannschaft mitgemacht. Gräfin Voß, die treue Begleiterin der Königin, schreibt dann: „Ich kam erst lange nach Mitternacht zu Hause und stand vor 7 Uhr wieder auf, (d.h. also am 2.Juni) denn um 8 Uhr reisten wir schon nach Frauenburg weiter. Wir hielten zweimal unterwegs bei Bauern an und dann beim Übergang über die Nogat in Clemensfähre, wo wir unter einem Zelt, das die Elbinger Kaufmannschaft hier errichtet hatte, Mittag aßen. Aber wir waren halbtot von der Hitze, den vielen Bauern und dem schrecklichen Menschengedränge dort. Später hielten wir noch einmal in Dörbeck, weil die arme Königin eine schreckliche Migräne hatte, so daß wir erst um 8 Uhr weiterfahren konnten, und nach 11 Uhr in Frauenburg eintrafen.“ Die Königin hielt sich also nur einige Nachmittagsstunden in Dörbeck auf, um sich von den Reisestrapazen zu erholen.


Aus der Franzosenzeit Dörbecks ist einiges bekannt: „Der Schulz Jakob Fietkau in Dörbeck, der ein wohlhabender Mann war, wurde in der Franzosenzeit von den Feinden sehr stark mit allerhand Lasten belegt. Um sich etwas Hafer vor den zudringlichen Gästen zu bewahren, vergrub er einen Teil davon im sogenannten Mühlenwalde nach Reimannsfelde zu. Die Stelle, an der dies geschah, ist heute noch sichtbar. (Dieses Vergraben von Getreide kam in der Franzosenzeit öfters vor. Die mündliche Überlieferung weiß z.B. eine solche Stelle auch noch auf der Grenze zwischen Drewshof und Neueichfelde am Pfannkuchengrund zu bezeichnen.)


Oft mußte der Schulz Fietkau sich auch auf Gewalttätigkeiten der Feinde gefaßt machen. Er war aber ein sehr gewandter und behender Mann. Als einst ein Franzose mit dem Degen auf ihn losging, sprang er so geschickt hinter eine Hecke, daß nur diese, nicht er selbst von dem Degen getroffen wurde.


Um 1870 hatte Dörbeck noch 62 Hufen, von denen die Hälfte Wald war. Zwei Hufen waren freies Schulzenland, 10 Hufen Unland, das abgabenfrei war. Dörbeck hatte damals 16 Bauernhöfe und 25 Eigenkätnerhäuser.


In der Gemarkung Dörbeck liegt etwas südöstlich von der Kirche der Blocksberg (158,8 m hoch). Vor 100 Jahren schrieb ein Chronist über diesen Berg: „Von diesem Berg ist eine so schöne Aussicht, daß sie für die umfassendste und weit ausgedehnteste im Elbingschen Gebiet gehalten wird.“


Die Dörbecker Kirche, über deren Begründung eine Volkssage berichtet, ist wohl bald nach 1300 durch Stiftung entstanden, und zwar als einschiffiger Bau mit Altarhaus aber ohne Turm. Sie ist ein beachtenswertes ordenszeitliches Baudenkmal. Der älteste Altar war ein gotischer Flügelschrein in dem die Figuren der Maria und der beiden Johannes standen. Er wird später durch ein Gemälde des 17. oder 18. Jahrhunderts bedeckt. Die inneren Altarflügel zeigen innen jetzt unbedeutende Barockgemälde. Die äußeren Flügel sind außen heute unbemalt. Wenn die inneren Flügel geschlossen wurden, zeigte der Altar in der Mitte die zwölf Apostel, auf der rechten Seite vier weibliche Heilige, unter ihnen Katharina, Elisabeth und Margarete, links die Legende vom heiligen Christopherus und das Martyrium des heiligen Sebastian. Diese Malereien waren künstlerisch beachtenswerte Leistungen. Sie sind heute größtenteils zerstört. Jene drei alten Altarfiguren sind 1,20 m hoch und ziemlich gut erhaltene treffliche Schnitzwerke, noch mit Resten der alten Bemalung (Jetzt im Städtischen Museum zu Elbing).


Aus der gotischen Zeit stammte auch der alte Glockenturm, der selbstständig rechts vom Westportal der Kirche stand. Er war aus Eichenholz gezimmert und trug vor 1650 eine vorgekragte Glockenlaube, ähnlich wie die Kirchtürme zu Kunzendorf und Ließau im Großen Marienburger Werder. Im Jahre 1650 wurde die Glockenlaube abgebrochen und ein abgewalmtes Satteldach aufgesetzt. Die Jahreszahl 1650 war zur Erinnerung in den beiden Wetterfahnen zu sehen. Der eigentliche Glockenstuhl blieb auch jetzt noch 9 m hoch. Dieser alte Glockenstuhl wurde 1922 abgebrochen, nachdem die Glocken schon 1905 in den damals neu erbauten massiven Turm am Westgiebel der Kirche gebracht worden waren.


Die Kirche Dörbeck hat zwei Glocken. Die kleinere ältere stammt aus dem Jahre 1535 und hat als Inschrift den Anruf: „Jesus von Nazareth, König der Juden“ in lateinischer Sprache. Diesen Anruf als alleinige Inschrift teilt unsere Glocke mit acht anderen Glocken in der ehemaligen Provinz Westpreußen aus der Zeit von 1515 – 1549, die anscheinend alle von einem niederdeutschen Meister gegossen worden sind. Diese Jesus-Nazarenus-Glocken, wie man sie nennt, hängen in Radomno, Kr. Löbau (1515), Prangenau, Kr. Karthaus (1519), Rahmel, Kr. Putzig (1530), Barendt, Kr. Marienburg (1530), St. Joseph zu Danzig (1531), Kulm (1533), Dörbeck (1535) und Schwetz (1549). Die Zeitangabe auf der Dörbecker Glocke ist plattdeutsch: „int jar dusent fif hundert XXXV“, wie überhaupt alle diese Glocken plattdeutsche Worte haben.


Die größere der beiden Dörbecker Glocken wurde 1642 gegossen, und zwar unter Verwertung einer alten kleineren, die geborsten war. Sie trägt einen einzigartigen lateinischen Spruch. Er lautet: Pulsu meo non Defunctos plango, hominum convoco. Funera honorifico. Das heißt verdeutscht: „Durch mein Geläute beklage ich nicht die Gestorbenen, breche ich nicht die Blitze, verherrliche ich nicht die Heiligen, belebe ich nicht die Toten,  sondern ich rufe die Gemeinde zusammen und ehre die Leichenbegräbnisse.“ Diese Inschrift ist einmal eine „energische Abwehr gegen jeden Glockenaberglauben“, dann aber auch eine lebhafte protestantische Stellungnahme gegen den Katholizismus. Die Inschrift der Glocke geht dann noch weiter mit folgenden Worten: Hanc me formam ex antiqua rupta, addito auctario et quidem priore majorem, fusore Henrico Bair, habere jussit Terrae Elbingens. p.t.judex

Michael Sieffert MDCXLII.

Das heißt verdeutscht: „Diese Form hat mir aus der alten zersprungenen Glocke mit einem sie vergrößerten Zusatz durch den Glockengießer Heinrich Bair geben lassen der derzeitige Landrichter Michael Sieffert 1642.“ Der obere Rand der Glocke nennt mehrere Namen, und zwar (Ich gebe sie in heutiger Schreibweise wieder.): Hans Gottschalk, Schulz zu Dörbeck; Nickel Wichmann, Schulz zu Steinort; Merten Hahn, Michel Meckelburg, Jakob Gottschalk, Kirchenväter zu Dörbeck; Israel Gottschalk, Kirchenvater zu Steinort. Dann folgt noch die Jahreszahl 1642 und der Name Marten Stegmann. Zwei von diesen Namen stehen auch auf der Brüstung des Kirchenvätergestühls links vom Altar, das 1611 bemalt wurde, nämlich Hans Gottschalk, Schulz zu Dörbeck, und Michel Meckelburg, Kirchenvater zu Dörbeck.


Das Chor der Kirche, d.h. der Altarraum, ist im Laufe der Jahrhunderte öfters mit Malereien verziert worden. Die erste Bemalung erfolgte um 1400 in Freskotechnik, die zweite im 15. Jahrhundert in Temperatechnik. Diese Bemalung brachte zu beiden Seiten der Fenster lebensgroße Heiligenfiguren an, von denen bei der Freilegung der Malereien 1906 an der Südwand noch Elisabeth mit Rosenkörbchen und an der Nordwand Maria mit dem Christkinde erkennbar waren. An der Ostwand sah man südlich vom Fenster einen Bischof und nördlich davon eine sinnbildliche Darstellung der heiligen Dreieinigkeit. Das Bild zeigte Gott Vater, wie er gekrönt auf dem Thron sitzt und den nackten Leichnam Christi auf  dem Schoße hält: auf dem Haupt des Heilandes aber hat sich der Heilige Geist als Taube mit geschlossenen Flügeln niedergelassen.


Auf der Nordseite des Chores befand sich über der Sakristei ursprünglich die Orgelnische, die später vermauert wurde. (Jetzt ist dort das Wangenheimsche Epitaphium angebracht)

Zu beiden Seiten dieser Nische waren zwei Wappenschilde, rechts der weiße polnische Adler, links der schwarze westpreußische Adler mit dem Schwertarm am Halse. Diese Wappenschilde können erst nach 1466 gemalt worden sein, da damals Westpreußen polnisch wurde.


Im 17. Jahrhundert fand noch eine dritte Bemalung des Chors statt. Sie hat aber nur Vorhangmalerei im unteren Wandteil hinzugefügt. Wann diese Malereien übertüncht worden sind, ist nicht mehr festzustellen. Wahrscheinlich hat diese Übertünchung aber in der Zeit von 1811 – 41 stattgefunden, für die chronistische Aufzeichnungen so gut wie gänzlich fehlen. 1906 sind die Malereien z.T. erneuert worden, so daß das Chor jetzt einen sehr schönen Anblick gewährt.

Dazu trägt auch das Gestühl bei. Links vom Altar sieht man das Kirchenvätergestühl. Die Rückwand dieses Gestühls hatte man 1591 mit einer Arkadenarchitektur im Sinne der deutschen Renaissance bemalt.




























Als Stifter werden genannt: Tewes Sommerfelt und fünf Gottschalks, von denen zwei den Vornamen Johannes tragen und die andern Kaspar, Daniel und Nikolaus heißen. Das Gestühl hat der Tischler Jacob Helm aus Mühlhausen gefertigt, der Maler zeichnet nur mit den Anfangsbuchstaben seines Namens R.G. Wir wissen nicht, wer es gewesen ist. Ebenso wie die Rückwand des Gestühls war auch die Brüstung bemalt.


1611 erhielt sie eine neue Bemalung. Sie zeigte sechs Engel mit Wappenschilden, von denen fünf Hofmarken zeigen, eins aber leer ist. Die darunter stehenden Namen sind Michel Mecelburc, Peter Oehm und Bartolomeus Poscher und schließlich wieder zwei Gottschalks mit dem Vornamen Hans.


Auf der rechten Seite des Altars steht das ehemalige Ratsgestühl. Der Elbinger Rat war Patron aller Landkirchen seines Gebietes, also auch der Kirche Dörbeck. Wenn Ratsherren dieses Gotteshaus besuchten, saßen sie in diesem Gestühl. Übrigens haben z.B. auch noch die Kirchen Lenzen, Pr. Mark und Pomehrendorf das alte Ratsgestühl. Vorhanden aber war es natürlich in allen Kirchen des Elbinger Territoriums. Auf der Rückwand des Dörbecker Ratsgestühls sieht man sechs Wappen und Namen Elbinger Geschlechter. Die mittlere Rückwand des zweireihigen Gestühls stellt fünf Tugenden sinnbildlich dar.


Alle hier gezeigten Bilder sind handgemalt von

Gerhard Salemke

Ein drittes Gestühl unter der Empore zeigt den harfenspielenden König David. Dieses Gestühl und das Ratsgestühl stammen aus dem Jahre 1611. Damals wurde auch die Rückwand des Kirchenvätergestühls mit rohen Malereien, Bildern aus dem Leben Jakobs, versehen, von denen 1906 noch zwei erkennbar waren. Jakobs Traum und Jakobs Kampf mit dem Engel.


Bei der Restaurierung der Kirche 1906 behielt man für die Rückwand des Kirchenvätergestühls die Bemalung von 1591 bei, im übrigen die von 1611.


Mit den Dörbecker Kirchenmalereien sind verwandt die Malereien in der Elbinger Georgskapelle und im Bollwerkskruge, sowie die des Thorner Schöppenstuhls von 1624.


Von den alten Dörbecker Altarleuchtern stammen zwei von 1483, der dritte von 1638.


1513 wurde die hölzerne Decke auf der Westseite der Kirche mit Malereien versehen. Diese Jahreszahl sah man noch um 1830 über der Orgel neben dem Elbinger Wappen. Diese Decke ist später durch eine andere ersetzt worden, Reste von ihr sind wohl zu Kirchenbänken verwandt worden.


1641 schenkte der Gärtner Hans Jacobson der Kirche das messingne Taufbecken, das noch heute gebraucht wird.


Einbrecher suchten öfters die Dörbecker Kirche heim, so 1608, wo die Türe mit einem Pflugsech aufgebrochen und sechs Taler entwendet wurden; 1713, wo ein schöner vergoldeter silberner Kelch, ein silberbeschlagener Klingsäckel und alles Geld gestohlen wurde; 1752, wo der Kirchenkasten in der Dreßkammer zerschlagen und 300 Florin geraubt wurden und 1799, wo die Diebe nur wenig fanden.


1746 bekam die Kirche eine Orgel, die vom Orgelbauer Obuch in Mohrungen für 500 Florin erbaut war.


1762 wurde zur Zeit des Landrichters Ramsay der vergoldete silberne Kelch für die Kirche angeschafft.


Die Dörbecker Kirche ist durch alle Jahrhunderte ihres Bestehens hindurch immer vom Lenzener Pfarrer versorgt worden.


Der 5. Dezember 1905 war für Dörbeck ein hoher Festtag. Es fand an ihm die Einweihung des neuerbauten Turmes und der instandgesetzten Kirche statt. Der Kaiser hatte im wesentlichen die Mittel für diese Bauten gespendet.


Die Dörbecker Schule hat als Kirchschule wahrscheinlich schon in der Ordenszeit, sicherlich aber seit der Reformation bestanden. Der Lehrer war wie bei allen Kirchschulen in erster Linie Küster und Organist. 1763 errichtete man ein neues Schulgebäude in Dörbeck. Ende des 18. Jahrhunderts hieß der Lehrer Gottfried Grabe. Als er nach Jungfer kam, folgte ihm Christian Stresau, der bald nach Gr. Mausdorf versetzt wurde. Sein Nachfolger war der bisherige Lehrer von Lakendorf Gottlieb Jüngling, der 1813 vom Lenzener Pfarrer Plehwe eingeführt wurde. Er starb 1822. Sein Sohn Ludwig verwaltete die Stelle bis Michaelis 1823. Dann bekam sie Abraham Kuhn, der seit 1806 in Baumgart Lehrer gewesen war. Er unterrichtete die Kinder zunächst noch in seiner Wohnstube an einem langen Tisch. Erst später wurde eine besondere Schulstube angebaut. Das Schulgehöft bildete seitdem mit Vorlaube, Stall und Scheune einen sogenannten Kreuzhof. Die Schulstube mußte bald vergrößert werden. 1856 wurde ein neues Schulgebäude errichtet. Der Zimmermann Michael Jochim und der Maurer Gottfried George, beide aus Lenzen, führten den Bau aus. Das Schulzimmer war 30 Fuß lang, 20 Fuß breit und 10 Fuß hoch. Das Holz war größtenteils aus der Schönmoorer Forst gekauft. Während des Baues war die Schule bei dem Eigentümer Salomo Binding. Seit 1841 gehörten zur Schulgemeinde Dörbeck auch die Güter Gr. und Kl. Wogenap, Koggenhöfen und Alt- und Neu-Schönwalde. Deshalb wurde 1870 auch der Anbau einer zweiten Klasse nötig, da die Schülerzahl schon auf 166 gestiegen war. 1871 kam noch Ziegelwald hinzu. Der Lehrer Kuhn nahm 1847 zu seiner Hilfe seinen Sohn Abraham August Kuhn zu seinem Adjunkten an, mit Genehmigung der Regierung. 1855 übernahm dieser das Amt ganz. Seinem Vater mußte er ein Drittel seines Gehalts (75 Taler) geben. 1865 starb der pensionierte Lehrer Abraham Kuhn. 1871 wurde die zweite Lehrerstelle eingerichtet und mit dem Lehrer Mahlau besetzt. 1888 starb der erste Lehrer Kuhn, sein Nachfolger wurde sein Schwiegersohn Jakob Böhnke, der bis 1923 im Amt blieb, so daß die Organistenstelle in Dörbeck 100 Jahre lang in einer Familie gewesen ist.


Bei der Separation erhielt im Jahre 1843 die vereinigte Lehrer-, Organisten- und Küsterstelle mehr als fünf Morgen Ackerland als Ersatz für Weidegerechtigkeit. Der Stelleninhaber hatte nämlich bis dahin freie Weide für Kühe, Schweine, Schafe und Gänse gehabt und zwar für soviel als er hatte halten wollen.


1899 und 1900 wurde noch ein zweites Schulgebäude für die dritte Klasse in Dörbeck errichtet, das am 6. September 1900 eingeweiht wurde.


Dörbeck hat heute (das war im Jahre 1925) 1054 ha und 571 Einwohner.




Bemerkung Mauter:

Kerstan schreibt von 5 Tugenden. Es sind aber in Wirklichkeit nur  vier Tugenden dargestellt.

Fortitudo = Tapferkeit

Sobrietas = Mäßigung

Charitas = Nächstenliebe

Iustitia = Gerechtigkeit