Elbinger Kirchenbücher

Kirche Neukirch-Höhe (katholisch)


Pangordicien bzw. Pogardichen war eine alte Prussen-Siedlung und hiess in der Ordenszeit noch Neukirch. Als deutsches Dorf wurde der Ort Neukirch erst 1305 durch eine Handfeste des Komturs Heinrich von Gera begründet. Über den Zeitpunkt der Entstehung der Kirche hat man keine genauen Angaben. Allgemein wird aber das Jahr 1366 angenommen (eine Jahreszahl im Ostgiebel der alten Kirche), also in der Zeit des Hochmeisters Winrich von Kniprode (1351-1382). Die Kirche war dem heiligen Nikolaus gewidmet.      

Der Name Neukirch-Höhe wurde erst angenommen, nachdem in Neuheide, in der Elbinger Niederung, eine neue Kirche begründet wurde, die den Namen Neukirch-Niederung erhielt.

Das Dorf Neukirch-Höhe hatte eine wechselvolle Geschichte, blieb aber auch in der sogenannten Polnischen Zeit (1466-1772) immer beim Bistum Ermland. Die Reformation hatte daher kaum Auswirkungen auf den Glauben der Dorfbewohner.

1772 wurde das Dorf, zusammen mit der Starostei Tolkemit, preußisch.

Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kirche wurde, nachdem sie baufällig geworden war, 1885 abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt. Diese neue Kirche kostete damals 74.000,- Mark und war ein einfacher, neugotischer Backsteinbau mit Westturm. Das neue Gotteshaus, innen noch nicht vollständig ausgestattet, wurde am 3. Oktober 1886 von dem ermländischen Bischof Andreas Thiel geweiht.

Interessant für den Historiker ist es, dass diese katholische Kirche, ebenso wie die evangelische Kirche von Trunz, 3 Glocken hatte.

Im Rahmen eines Abkommens zwischen der deutschen katholischen Kirche und der katholischen Kirche Polens, sind die Original-Kirchenbücher (2004?) nach Polen „zurückgegeben“ worden. Katholische Kirchenbücher sind Eigentum der Kirche und nicht des Staates! Für den Familienforscher ist dieses unerheblich; denn in den Originalen durfte man sowieso nicht blättern!

Wer direkt in Elbing forschen möchte, kann jetzt die Originale im Archiv der Diözese Elbing zur Hand nehmen!

Gut lesbare Filmkopien kann man bei den Mormonen bestellen, dazu muss man nicht den Glauben wechseln!.

Von Neukirch-Höhe können Sie folgende Filme in den genealogischen Forschungsstellen der Mormonen bestellen und einsehen:


1. Taufen 1760 – 1897 (Film Nr. 529475)

2. Heiraten 1760 – 1935, Tote 1760 - 1896 (Film Nr. 529476)


Hierzu möchte der Autor bemerken, dass es etwas Besonderes ist, wenn ein Kirchenbuch (hier Heiraten) bis zum Jahre 1935 verfilmt und einsehbar ist. Mancher findet darin, wenn vielleicht auch nicht seine eigene, so doch die Eheschliessung seiner Eltern oder Grosseltern vor.

Wer seine katholischen Vorfahren in den Kirchenbüchern von Neukirch-Höhe ergründen möchte, sollte aus einem der folgenden Orte stammen:

Baumgart, Birkau, Dünhöfen, Haselau, Hütte, Klakendorf, Kreuzdorf, Maibaum, Narz, Neukirch, Rückenau, Stellinen, Taubenhof (das ist Dünhöfen!), Teckenort. Es sei aber darauf hingewiesen, dass auch aus anderen Kirchspielen vereinzelt Einträge zu finden sind.


Hier ein Beispiel eines Eintrages in das Heiratsbuch der Kirche: Nr. 2, 1878 Dünhöfen: Johann Kunz, Eigentümer in Dünhöfen, evangelisch, 26 Jahre – mit Justina Kuhn, deflorata (Anmerkung: war nicht mehr Jungfrau), 26 Jahre, katholisch, (Eheschliessung) am 27. Februar 1878.

Bescheinigung der Eheschliessung des Standesbeamten Tolkemit vom 27.2.1878. Zeugen: Johann Kuhn, Zimmermann, Dünhöfen; Johann Kahlweiß, Einsasse in Hütte.

Vermerk: Johann Kunz erklärte heute zu Protokoll, dass er das von seiner Braut Justina Kuhn am 13. Sept. 1877 geborene Kind "Ferdinand" für das seine anerkenne und dessen Legitimierung beantrage.



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