Elbinger Kirchenbücher
St. Nikolai - Kirche (katholisch)
Die einzige katholische Kirche im Elbinger Gebiet, zu der in der polnischen Zeit (1466-1772) alle Katholiken gehörten, war die als dreischiffige Hallenkirche nach 1260 erbaute St. Nikolai-Kirche (heute Bischofskirche). 1777 brannte der Turm nieder. An seiner Stelle wurde zwischen 1906 und 1908 ein vollständig neuer Turm erbaut. Die Höhe betrug 95 Meter und hatte ein Geläut von 5 Glocken, deren größte einen Durchmesser von 156 Zentimeter hatte. Allein der Durchmesser des Uhrzifferblattes betrug 4,60 Meter. Das Innere der Kirche war mit herrlichen Bildwerken und kunstvollen Holzschnitzarbeiten geschmückt.
Die fast immer katholisch gebliebene (Ausnahmen: 1573-1617; 1626-1636; 1655-1660), im letzten Krieg stark zerstörte Kirche, ist heute wieder zu einem Schmuckstück geworden.
Auch von dieser Kirche konnten viele Kirchenbücher (KB) gerettet werden, die sich dann im Bischöflichen Ordinariatsarchiv Augsburg und im Katholischen Kirchenbuchamt befanden, wo sie durch die Mormonen verfilmt wurden.
Im Rahmen eines Abkommens zwischen der deutschen katholischen Kirche und der katholischen Kirche Polens, sind die Original-Kirchenbücher nach Polen „zurückgegeben“ worden. Für den Familienforscher ist dieses unerheblich; denn in den Originalen durfte man sowieso nicht blättern!
Wer direkt in Elbing forschen möchte, kann jetzt die Originale im Archiv der Diözese Elbing zur Hand nehmen!
In den Räumen der Mormonen können Sie folgende Filme bestellen und einsehen:
1. Taufen 1642 - 1739 und Heiraten 1662 - 1739, Film Nr. 0585818,
2. Taufen 1740 - 1826, Film Nr. 0585819,
3. Taufen 1826 - 1850, Film Nr. 0585820,
4. Taufen 1851 - 1860, Film Nr. 0585821,
5. Taufen 1861 - 1876, Film Nr. 0585822,
6. Heiraten 1740 - 1825, Film Nr. 0585823,
7. Heiraten 1826 - 1896, Film Nr. 0585824,
8. Tote 1692 - 1825, Film Nr. 0585825,
9. Tote 1826 - 1855, Film Nr. 0585826,
10. Tote 1856 - 1870, Film Nr. 0585827,
11. Tote 1870 - 1881, Film Nr. 0585828.
Auch hier gilt wieder der Hinweis auf die vorwiegend lateinisch formulierten Eintragungen. Für den Genealogen ist es besonders wichtig zu wissen, dass sehr viele Ehen in dieser Kirche als "Mischehen" geschlossen worden sind, wobei der weibliche Teil vorwiegend der nichtkatholische war. Nicht immer, später aber immer öfter, sind die Herkunftsdörfer der Ehepaare angegeben. Wenn jemand seine Vorfahren in den anderen KB nicht findet, sollte unbedingt dann die St. Nikolaikirche mit einbeziehen!
Überlieferte Kirchenbücher der erst 1902 in der Pangritz-Kolonie fertig gestellten katholischen St. Adalbert-Kirche sind dem Autor nicht bekannt und wären auch ohnehin "zu neu" für die Familienforschung. Hier helfen wieder die im Staatsarchiv Elbing (in der Marienburg) gelagerten Standesamtsbücher von 1874 bis 1903 des Standesamtes Pangritz-Kolonie.