Elbinger Kirchenbücher

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St. Marien-Kirche (evangelische Hauptkirche)


Nach dem die Reformation die katholischen Elbinger zur Minderheit werden ließen, wurde aus der ehemaligen Dominikaner-Kirche, die als Klosterkirche in der Ordenszeit erbaut wurde, die Evangelische Hauptkirche St. Marien.

Die letzten beiden Dominikanermönche konnten die Kirche nicht mehr halten. Sie waren altersschwach und bar aller Mittel. So übergaben sie das ganze Kloster mit allen Kleinodien darin dem Elbinger Rat im Jahre 1542 für eine lebenslange Rente.

Von der prachtvollen Innenausstattung mit Orgel, Bildschnitzereien und einem beachtenswerten Kreuzgewölbe ist nach dem II. Weltkrieg kaum noch etwas geblieben. Die Kirche wurde zwar wieder aufgebaut, dient aber heute nur noch als Ausstellungsraum, - als Galerie "EL". Einzig ein Teil des Kreuzganges mit schönen Epitaphen ist gut erhalten geblieben. Außen allerdings bietet dieser kirchliche Bau immer noch ein schönes Bild. Vor 4 Jahren etwa erhielt die Kirche ein neues Dach. Leider wieder ohne den bei Dominikanerkirchen üblichen Dachreiter mit Glocke.


Die Gemeinde dieser Kirche bestand in erster Linie aus Bewohnern der Innen- bzw. Altstadt (leider gibt es keine Liste über die genaue Aufteilung der Stadt, aus der die exakte Zugehörigkeit zu den entsprechenden Kirchengemeinden hervorgeht). Aber auch Bewohner der II. Trift von Ellerwald, sowie die von Kraffohlsdorf gehörten zur St. Mariengemeinde.


Nach der Auswertung einiger Einträge ergab sich eine (nicht vollständige) Straßenliste:

Hinterste Gasse - Grubenhagen - Kirchengasse - Wollwebergasse - Fischerstraße - Alter Kohlenmarkt - An der Mauer - Auf der Hommel - Spieringstr. - Fleischergasse - Burgthor - Holzmarkt - Brückstr. - Kürschnergasse - An der Kalkscheune - Alter Markt - Neuer Markt - Schmiedegasse - Am Wasser - Am Convent - Klaggenberg - Am Kloster - Hl.-Geist-Gasse - An der hohen Brücke - Am Junker Garten - Am Königsberger Thor - Am Licent - Wallgasse - Am Graben - An der langen Brücke - Schneidemühle - Hebammenistitut (Spieringstr.) - Friedrich-Wilhelm-Platz.... Hier sei unbedingt noch anzumerken, dass viele der „Gassen“ später Straßen wurden.


Wer also in der Altstadt seine Wurzeln hat oder vermutet, der findet bei den Mormonen die untenstehenden Filmkopien der Kirchenbücher vor, die im Staatsarchiv Danzig und in Lübeck aufgenommen wurden:


1. Taufen 1604 - 1609, Taufen und Heiraten 1610 - 1650, Film Nr. 0742729,

2. Taufen und Heiraten 1651 - 1700, 1701 - 1760, Filme Nr. 0742730-31,

3. Taufen 1761 - 1789, 1789 - 1805, Filme Nr. 0742732-33,

4. Taufen 1805 - 1821, Film Nr. 0744962,

5. Heiraten 1761 - 1809, Film Nr. 0742013,

6. Tote 1734 - 1790, 1790 - 1791, 1796 - 1865, Filme Nr. 0742014-16,

7. Taufen, Heiraten, Tote 1829 - 1833, 1834 - 1838, 1839 - 1842, 1843 - 1846, 1847 - 1850, 1851 - 1854, 1855 - 1858, 1859 - 1861, 1862 -1865, Filme Nr. 0742017-25,

8. Taufen 1840 – 1860, Film Nr. 0245617,

9. Heiraten 1835 – 1874, 1875 – 1877, Filme Nr. 0245618-19,

10. Tote 1835 – 1852, 1853 – 1869, Filme Nr. 0245620-21.


Üblicherweise heiratete man am Geburts- (Wohn-) Ort der Braut. Nur wenn die Braut dort keine Eltern mehr hatte, wurde am Wohn- oder Herkunftsort des Mannes geheiratet. Will sagen, dass viele Männer von den Dörfern auch in Elbing heirateten, falls dort die Braut herstammte.

Einige der genannten Kirchenbuchkopien befinden sich auch im Evangelischen Zentralarchiv Berlin (EZA). Aber nicht in dieser großen Anzahl. ("Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin", Teil I. Zu beziehen beim Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Bethaniendamm 29, 10997 Berlin)