55. Wiederkehr der Unterzeichnung des Patenschaftsvertrages zwischen der Stadt Bremerhaven und den Heimatkreisen Elbing-Stadt und Elbing-Land am 16.05.2009


In der Großen Kirche in Bremerhaven, der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche, traf sich am 16.05.2009 eine Abordnung von Elbingern aus Stadt und Land, um sich dankbar an die 55. Wiederkehr der Unterzeichnung des Patenschaftsvertrages zwischen der Stadt Bremerhaven und unseren beiden Heimatkreisen zu erinnern. Als äußeres Zeichen unserer Freude und Wertschätzung legten wir unter der Gedenktafel in der Eingangshalle der Kirche ein Gesteck mit Schleifen in den Farben der beiden Heimatkreise nieder. Dieser Ort ist zu einer Gedenkstätte für alle Elbinger geworden. Auf einer Tafel haben wir den Text der Patenschaftsurkunde sichtbar werden lassen, den auch alle Teilnehmer erhielten.


Grußworte sprachen der Bremerhavener Stadtverordnetenvorsteher, Herr Artur Beneken, für die Kirchengemeinde Herr Pastor Frank Mühring und für die „Landsmannschaft Ost- und Westpreußen und Heimatkreis Elbing“ in Bremerhaven die Vorsitzende, Frau Marita Jachens-Paul.


Nach 55 Jahren können wir heute sagen, dass die in dieser Urkunde festgeschriebenen Zielsetzungen sich mit Leben erfüllt haben und bis heute fortwirken. In Bremerhaven und seinem Umland leben auch heute noch viele Bürger, die aus den beiden Heimatkreisen gekommen sind und hier nach dem Chaos des Kriegsendes ein Obdach, eine berufliche Zukunft und letztlich eine zweite Heimat gefunden haben. Mit der Schichau-Werft und der Gewürzmühle Nesse haben sich z.B. Elbinger Unternehmen hier angesiedelt, die zum nicht geringen Teil auch ihr Personal aus Elbing nachgezogen haben. Aus den Nehrungsdörfern fanden in Bremerhaven und seinem Umland zahlreiche Fischer einen Arbeitsplatz in der Seefahrt. Allein die Tatsache, dass sich die Stadt Bremerhaven zu dieser Patenschaft bereit erklärte, hat viele Menschen bewogen, nach dem Kriege hier eine neue Existenz aufzubauen.


Die Patenschaft hat aber auch bewirkt, dass Bremerhaven als Anlaufpunkt für die Elbinger ein leichteres Wiederfinden von Familienangehörigen, Freunden, Nachbarn und/oder Mitschülern ermöglichte. Die Teilnehmer hatten hier einen Ort, an dem sie sich gegenüber Gleichgesinnten und verständnisvollen, oft ebenso betroffenen Zuhörern mitteilen konnten.


Die beiden Heimatkreise haben, auf einen kurzen Nenner gebracht, auch heute noch die Zielsetzung, das Zusammenfinden der Elbinger zu ermöglichen, die bestehenden Gruppierungen zu stärken, durch Fahrten in die Heimat das bestehende Wissen zu vertiefen, auszutauschen und weiterzugeben sowie die Beziehungen zu unseren polnischen Nachbarn herzustellen und - wo möglich - zu verbessern, was auch mit Erfolg geschieht.


Bis zum Jahre 1983 waren die Menschen aus beiden Heimatkreisen immer wieder zu Gast in ihrer Patenstadt. Nach 25 Jahren haben wir uns an den besonderen Wert dieser Patenschaft erinnert und sind erstmals im November 2008 wieder in Bremerhaven zusammen gekommen. Die Patenschaft erfüllte sich, wie zuvor, mit Leben. Ein weiteres Treffen wird es im Oktober 2009 geben.


Die Elbinger sagen für die geleistete Unterstützung und andere Beweise einer lebendigen Patenschaft herzlichen Dank und sehen hoffnungsvoll in die Zukunft.


Für die Heimatkreise Elbing-Stadt und Elbing-Land


Günther Kuhn


Patenschaft Bremerhaven