DER LANDKREIS ELBING   
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NEUENDORFHÖHE

Es gibt zwei Dörfer namens Neuendorf im Elbinger Landkreise, das Tolkemiter Kämmersdorf und das in der Nähe des Drausensees gelegene preußische Niederdorf, das zum Unterschied Neuendorfhöhe genannt wird.

Wann diese Ortschaft begründet ist, weiß man nicht. Wenn sie aber auch erst 1361 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird, so darf man doch die Vermutung aussprechen, daß sie schon lange vorher bestanden haben wird.

Am 7. September 1389 verlieh zu Holland der Komtur Siegfried Walpot von Bassenheim dem Haus Hessin den Kretschem (d.h. Krug) zu Neuendorf mit einem halben Morgen zur Baustelle, sechs Morgen Wiesen zu Plohnen, der Kruggerechtigkeit und Scharwerksfreiheit gegen einen jährlichen Zins von einer Mark und einem halben Vierdung (also einer achtel Mark) Watgeld. Der Schulz Hans Curau zu Neuendorf trat ihm zum Kruge zwei Morgen Acker gegen einen Vierdung Zins ab.

Nach der Tannenberger Schlacht (1410) schenkte der siegreiche Polenkönig der unterwürfigen Elbinger Neustadt die beiden Dörfer Neuendorf und Grunau. In den wirklichen Besitz der Neustädter sind die Dörfer aber nie gekommen.

 In einem Zinsbuch aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts wird Neuendorf Dutschendrusen oder Dutschindrusen genannt. Man hat daraus schließen wollen, daß dies soviel wie Deutsch-Truso bedeutet habe im Gegensatz zum preußischen Truso, das dort gelegen haben soll, wo heute Pr. Mark liegt. Doch ist diese Ansicht nach der großen vorgeschichtlichen Funden bei Elbing nicht mehr aufrecht zu erhalten. Truso wird etwa da gelegen haben, wo heute Elbing liegt.

In der polnischen Zeit (1466 - 1772) gehörte Neuendorf zum Elbinger Landrichteramt. Der Krug hatte jährlich 5 Florin 10 Groschen zu zinsen.

Um 1820 hatte Neuendorf 30 Hufen, 9 Bauernhöfe und 226 Einwohner. Ein durch tiefe Gründe führender einsamer Pfad verband damals wie heute das Dorf mit Böhmischgut. Über Neuendorf schrieb damals ein Chronist: „Auch von hier aus sieht man in eine schöne Ferne. Der Drausen, fast vor unseren Füßen, läuft hin zu den entfernten Ufern des Tals. Der Ort hat guten Weizenboden und lässt seine Bewohner die häufig stattgefundenen Feuersbrünste vergessen“.

Um 1830 wurde die Pr. Holländer Chaussee durch die benachbarte Gemarkung geführt, 1852 die Ostbahn. Von 1903 – 1909 wurde über die Neuendorfhöhe führende Chaussee Grunau-Wolfsdorf gebaut.

Die Schule Neuendorf hat wahrscheinlich schon in der Polenzeit bestanden.

Neuendorfhöhe hat heute (nach der Volkszählung von 1919) in 47 Haushaltungen.



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